Der Saatguttag im Umweltbildungszentrum Oberschleichach ist auf dem Weg eine kleine Kostbarkeit zu werden. Denn es geht um moderne Gartenkultur und aktuelle Herausforderungen. Es geht um das Gärtnern bei Zeitmangel, angesichts widriger klimatischer Bedingungen und beruflicher Herausforderungen. Ist das Gärtnern überhaupt zeitgemäß? Hier erfahren Besucher, wie man Gärten im Klimawandel gut aufstellt, wie Gärten der Zukunft aussehen und wie eine Selbstversorgung für Berufstätige gelingen könnte. 

Besonders interessant ist der Kern des Saatguttages, das Saatgut: Handverlesene Aussteller haben altes Saatgut dabei, es gibt alte Gemüsesorten zu finden, samenfeste Tomatensorten aller Couleur und natürlich Sämereien, die das Auge erfreuen.

Den Saatguttag haben in Oberschleichach einmal mehr Persönlichkeiten bereichert, denen es wichtig ist, wertvolle Sämereien zu erhalten. Tomaten mit Geschmack, Chilis, Paprika und viele andere Gemüse und Salatsorten, die es vielleicht nicht mehr in den Gartenmärkten zu kaufen gibt. Im Obergeschoß des Umweltbildungszentrums tat sich jedenfalls ein Mekka der Gartenspezialisten auf. 

Josef Erlacher aus Bamberg hatte hunderte Tomatensorten dabei, fein säuberlich beschriftet und abgepackt, vor Ort waren die Aktiven des Bamberger Sortengartens, die ihrerseits wertvolle, manchmal auch schon fast vergessene Saaten beherbergen und die VEN Saatgutraritäten, ein deutschlandweites Netz von Ehrenamtlichen. 1986 gegründet, hat der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) traditionelle Kulturpflanzensorten gesichert, vermehrt und deren Eigenschaften beschrieben. Die Vereinsmitglieder haben inzwischen über 2000 samenfeste Sorten von Gemüse, Heil- und Küchenpflanzen, Obst, Getreide und anderen Nutzpflanzen gesichert. 

Ein absoluter Spezialist: Josef Erlacher aus Bamberg mit einer Vielzahl an geschmackvollen Tomaten vertreten beim Saatguttag im Februar 2024 im Umweltbildungszentrum in Oberschleichach. Fotos: Brigitte Krause